Eine Hautpflegeroutine ist notwendig, um die Haut vor alltäglichen Stressfaktoren zu schützen. Im besten Fall wird diese jeden Tag angewendet, aber auch jeder zweite Tag ist gut für die Haut. Empfindliche und Mischhaut sowie Haut, die zu Rötungen oder trockenen Stellen neigt, benötigt eine intensivere Pflege mit hochwirksamen Wirkstoffen. Das gilt auch für reife und stark beanspruchte Haut. Einer dieser Wirkstoffe ist Allantoin. Er fördert die hauteigene Regeneration, wirkt beruhigend, nährt und macht die Haut wieder geschmeidig. Doch was ist Allantoin eigentlich genau?
Allantoin: Tierischen oder pflanzlichen Ursprungs?
Allantoin muss aus diversen Materialien gewonnen werden, damit es verarbeitet werden kann. Es kann sowohl aus tierischen als auch pflanzlichen Quellen extrahiert werden. Vermehrt findet auch eine synthetische Herstellung unter Laborbedingungen statt. Die synthetische Herstellung mindert eine mögliche allergische Reaktion auf den Wirkstoff. Je nach Ursprung aus der Natur kann es schon mal eine Allantoin-Allergie oder Hautreaktionen wie Rötungen, Juckreiz oder Brennen geben. Das ist jedoch selten und hängt mit der individuellen Veranlagung zusammen.
Für natürliche und pflanzliche Allantoin-Kosmetik wird der Wirkstoff aus folgenden Quellen gewonnen:
- Ahorn
- Beinwell
- Blumenkohl
- Grüne Bohnen
- Reis
- Rosskastanie
- Schwarzwurzeln
- Sojakeimlinge
- Weizenkeimlinge
Dabei wird Beinwell schon sehr lange für die Wundheilung und Schmerzlinderung in der Heilkunde verwendet. Bei nicht-pflanzlichen und nicht-veganen Produkten wird Allantoin für Kosmetik aus den Larven der Lucilia sericata, der Goldfliege, gewonnen. Aber auch die Harnsäure vieler Säugetiere dient als Allantoin-Lieferant
Allantoin – Vorteile auf einen Blick
Die Wirkung von Allantoin hängt sehr stark von dem Produkt, der Allantoin-Konzentration und der Zusammensetzung des Produktes ab. Doch unabhängig vom Produkt – zu den unschlagbaren Vorteilen gehören folgende Eigenschaften:
- Anti-oxidativ
- Proliferierend bzw. regenerierend
- Feuchtigkeitsspendend
- Tiefenwirksam
- Vielseitig anwendbar
- Sowohl tierischer als auch pflanzlicher Ursprung
- Lindernd und beruhigend
Einsatz von Allantoin: Wofür wird es verwendet?
Das Stoffwechselprodukt Allantoin kann als echter Allrounder bezeichnet werden. Es wird nicht nur in diversen Hautpflegeprodukten verarbeitet, sondern auch in verschiedenen anderen Bereichen eingesetzt. Beispielsweise:
- Medizin und Heilkunde: Wundsalben, Beschwerdelinderung
- Gesichtspflege: Pflege, Beruhigung, Regeneration, Straffung
- Körperpflege: Behandlung von Narben und Hautbeschwerden, Pflege
- Pickel und Mitesser vorbeugen: Reinigung, Regulierung der Talgproduktion
- Schweißminderung: Übermäßige Schweißabsonderung wird gemindert
- Entfernung von Hornhaut: Die Hornhaut wird aufgeweicht
- Schuppenminderung: Verhornte Hautzellen werden gelöst
Die Allantoin-Wirkung: Was macht der Wirkstoff mit der Haut?
Die Wirkung Allantoins auf die Haut ist in mehrfacher Hinsicht positiv. Ob als Allantoin-Creme, Allantoin-Gesichtsreinigung oder Allantoin-Serum – es hilft optimal dabei, die Haut zu pflegen, zu regenerieren und wieder geschmeidig zu machen. Es hilft zudem, die Talgproduktion zu regulieren, es befreit die Haut von abgestorbenen und verhornten Hautzellen und es bindet freie Radikale (anti-oxidativ). Zusätzlich hilft es, viele Hautbeschwerden zu lindern: Juckreiz, Rötungen, trockene Stellen, kleine Kratzer und Wunden. Es stimuliert außerdem die Regeneration der Hautzellen (Proliferation), wodurch die Zellerneuerung aktiviert wird. Somit ist es gut für die Narbenbehandlung und als Mittel gegen Hautalterung.
Wie wirkt Allantoin noch? Allantoin-Produkte können auch für den ganzen Körper verwendet werden. Das Stoffwechselprodukt hat zusätzlich eine penetrationsfördernde Eigenschaft. Das heißt, dass es sehr gut in die Hautschichten eindringen kann. Auch andere Wirkstoffe können mit seiner Hilfe tiefer unter die Haut vordringen.
Ein Wirkstoff für viele Hautbedürfnisse
Durch die Wirkung Allantoins auf die Haut kann der Wirkstoff gleich mehrere Hautbedürfnisse abdecken. Dabei gibt es Produkte, die eher allgemein das Hautbild verbessern sollen und Mittel, die eine gezielte Wirkung erzeugen. Zusätzlich eignet sich Allantoin für alle Hauttypen. Besonders empfehlenswert ist es, wenn Du fettige bzw. ölige, empfindliche oder Mischhaut hast.
Pflege mit Allantoin
Je nach Produkt kannst Du mit Allantoin alle Partien im Gesicht oder jede andere Körperstelle pflegen. Die Allantoin-Kosmetik wirkt innen und außen, indem sie tief in die Haut eindringt. Dabei hilft sie anderen Wirkstoffen ebenfalls dabei, tief in die Haut zu gelangen. Von außen hat es eine beruhigende Wirkung und hilft der Haut, den Feuchtigkeitsgehalt zu bewahren. Daher kann es auch zur Pflege der Augenpartie verwendet werden. Die Haut wird glatter und geschmeidiger.
Linderung von Hautbeschwerden
Der Wirkstoff löst abgestorbene Hautzellen, die zu einer Schuppenbildung führen. Zusätzlich befreit es die Poren von überschüssigem Talg. In tieferen Hautschichten regt es die Bildung von neuen Epithelzellen an. Damit wird die Gesichtshaut erneuert, was zu einem gesünderen Hautbild führt. Pickel, Juckreiz, trockene Haut, Rötungen oder kleine Wunden werden durch Allantoin deutlich gemildert.
Wundheilung
Oft bleiben, nachdem Pickel weg sind, kleine Unebenheiten oder Narben zurück. Damit die Haut nach kleinen Wunden wieder gut verheilt, solltest Du zu Allantoin-haltigen Produkten greifen. Sie regen den Wundheilungsprozess an, spenden Feuchtigkeit und bieten Schutz vor äußeren Einflüssen. So kann die Wunde schneller und ebener verheilen. Bereits vorhandene Narben werden reduziert, gepflegt und geschmeidig gemacht.
Schutz und Aufbau
Bei beanspruchter und sensibler Haut wirkt das Stoffwechselprodukt hautschützend, aufbauend und beruhigend. Es weicht verhornte Stellen auf, beseitigt überschüssiges Hautfett und abgestorbene Zellen. So wird eine Basis für eine gesündere Haut geschaffen.
Allantoin und Anti-Aging
Der Anti-Aging-Effekt von Allantoin beruht auf zwei seiner Eigenschaften: Der Bindung von freien Radikalen (anti-oxidative Wirkung) und der Anregung der Zellerneuerung. Damit kannst Du vorzeitige Fältchenbildung vorbeugen, die Haut straffen und einen strahlenden Teint kreieren.
Allantoin in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen
Die Wirkung von Allantoin kann mithilfe von anderen Wirkstoffen deutlich gesteigert werden. Je nachdem, welcher Effekt erzielt werden soll, können bestimmte Wirkstoffe miteinander kombiniert werden. Es gibt drei Wirkstoffe, die sehr oft in Verbindung mit Allantoin eingesetzt werden:
- Aloe Vera: Allantoin und Aloe Vera sind ein unschlagbares Duo für eine optimale Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit.
- Panthenol: Allantoin und Panthenol werden vor alle für Wundsalben und After-Sun-Produkte eingesetzt. Da Allantoin keine entzündungshemmende Wirkung hat, wird es durch Panthenol perfekt ergänzt, um Wunden zu lindern und Haut zu regenerieren.
- Sheabutter: Zusammen mit Sheabutter sorgt Allantoin für eine weiche, glatte und geschmeidige Haut. Trockene Stellen werden gemindert und die Hautschichten gepflegt.
Welche Pflegeprodukte mit Allantoin gibt es?
Da das Stoffwechselprodukt so viele Eigenschaften hat, wird es für eine Reihe von hautpflegenden Produkten verwendet. Diese Produkte können in Drogeriemärkten und auch in Apotheken erworben werden. Spezielle Produkte mit hochdosiertem Allantoingehalt können von Dermatologen oder Hautärzten nach Bedarf verschrieben werden. Im herkömmlichen Handel findest Du unter anderem folgende Pflegeprodukte für den ganzen Körper:
- Allantoin-Creme
- Allantoin-Balsam
- Allantoin-Serum
- Allantoin-Emulsion
- Körperlotion
- Fußcreme
- Schrundensalbe
- Handcreme
- Massagecreme
- Antischuppenmittel
- Deodorants
- Zahncreme
- Duschgel
- Rasierschaum
- After-Shave-Produkte
- Sonnenschutzmittel
- Wundsalben
Allantoin-haltige Produkte findest Du, wenn Du Ausschau nach den Bezeichnungen Glyoxylsäurediureid, 5-Ureido-hydantoin, N-(2,5-Dioxo-4-imidazolidinyl)-Harnstoff oder Allantoin in der Liste der Inhaltsstoffe hältst. Das Letztere steht für ein synthetisch hergestelltes Allantoin.
Allantoin in der täglichen Pflegeroutine
Da es eine große Produktpalette gibt, die Allantoin enthält, ist es nicht schwer, mit diesem Wirkstoff die eigene Pflegeroutine zu erweitern. Besonders im Winter kann Allantoin-Kosmetik das Austrocknen der Haut an den Händen und im Gesicht optimal vorbeugen. Kiehl's Rare Earth Deep Pore Daily Cleanser ist ein klärendes Waschgel, das sich für alle Hauttypen eignet. Zusammen mit Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Weizenkeimmehl und weißem Amazonas-Ton sorgt Allantoin für ein klares Hautbild und eine tiefenwirksame Hydration der Haut. Du kannst es ohne Probleme täglich anwenden und die Gesichtshaut verwöhnen.
Hat Allantoin Nebenwirkungen?
Der Mensch ist mittlerweile von so vielen Wirkstoffen umgeben, dass eine Reaktion nicht immer vorausgesagt werden kann. Besonders kann der Körper auf Stoffe reagieren, mit denen er noch nie konfrontiert wurde. Erst recht, wenn es sich um hohe Konzentrationsmengen handelt. Das Gleiche gilt auch für Allantoin. Allantoin ist nicht schädlich. Eine Allantoin-Allergie wird in der Regel nicht verursacht.
Dennoch solltest Du vor einer großflächigen Anwendung einen Test machen. Damit findest Du heraus, ob Du eine individuelle Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff hast. Es kann zu einer Reaktion kommen, wenn eine genetische Veranlagung vorliegt oder das Immunsystem geschwächt ist. Auch eine Kombination von Wirkstoffen kann eine Hautreaktion verursachen. Bei einer Überempfindlichkeit kann es zu Rötungen und Juckreiz kommen. In diesem Fall solltest Du Dich an einen Dermatologen oder einen Hautarzt wenden.
Ist Allantoin krebserregend?
Allantoin enthält Pyrrolizidinalkaloide. Diese gelten in großen Mengen als giftig und möglicherweise krebserregend. Genauere wissenschaftliche Befunde liegen aber noch nicht vor. In Allantoin ist deren Gehalt jedoch sehr gering. Auch in der Allantoin-Kosmetik wird nur mit geringen Mengen des Wirkstoffes gearbeitet. Daher ist bei äußerlicher Anwendung Allantoin nicht gefährlich. Gegen eine Verwendung von Allantoin in der Schwangerschaft spricht also bis auf eine individuelle Überempfindlichkeit nichts.
