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Bild mit Kiehls Produkten mit Glycolsaeure

Glycolsäure: Alles über die Wirkung der AHA-Fruchtsäure auf die Haut

06. Dez. 2022 • Von KIEHL'S
In der Welt der Kosmetik ist es schwer, den Überblick zu bewahren: Viele Inhaltsstoffe klingen sehr chemisch – obwohl sie manchmal sogar einen natürlichen Ursprung haben. Das gilt auch für die Glycolsäure, auch bekannt unter dem Kürzel AHA. Hier erfährst Du, wie Du Deine Hautpflege mit diesem gut erforschten und nachweislich wirksamen Inhaltsstoff noch effektiver gestalten kannst.

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Was ist Glycolsäure?

Glycolsäure ist eine natürliche, milde Säure. Sie ist auch unter dem Namen Hydroxyessigsäure bekannt. Noch verbreiteter ist die Bezeichnung AHA. Die Abkürzung steht für den englischen Namen „Alpha Hydroxy Acid“. Die Glycolsäure ist das kleinste Mitglied dieser Gruppe an natürlichen Fruchtsäuren. Das macht sie ideal als Inhaltsstoff für die Hautpflege, weil sie besonders leicht auch in die tiefen Hautschichten gelangt.

Ist Glycolsäure gefährlich?

In ihrer reinen Form wirkt Glycolsäure ätzend. Deswegen kommt sie in der Hautpflege nur verdünnt zum Einsatz. Die meisten Pflegeprodukte enthalten zwischen vier und zehn Prozent Glycolsäure. Besonders hochkonzentrierte Anwendungen haben einen Gehalt von 20 bis 70 Prozent. Diese solltest Du aber keinesfalls im Selbstversuch ausprobieren. Wende Dich stattdessen an eine qualifizierte Dermatologin oder Kosmetikerin.

Glycolsäure ist als Wirkstoff in Kosmetik- und Pflegeprodukten bestens erforscht. Es handelt sich in den üblichen Dosierungen um einen vollkommen sicheren Inhaltsstoff. Du musst Dich also von dem Wort „Säure“ im Namen nicht verunsichern lassen. Natürlich wirken aggressive Säuren ätzend und können die Haut zerstören. Milde Säuren wie die Glycolsäure haben aber einen natürlichen Peeling-Effekt, der der Haut zugutekommt.

Wie wird Glycolsäure hergestellt?

Glycolsäure findet sich in der Natur zum Beispiel in unreifen Weintrauben, Zuckerrohr und Zuckerrüben oder Rosmarin. Produkte mit natürlicher Glycolsäure nutzen die aus diesen Rohstoffen oder Weinblättern gewonnene und aufbereitete AHA als Inhaltsstoff. Sie lässt sich aber auch im großen Stil chemisch aus Chloressigsäure oder Kohlenstoffmonoxid und Formaldehyd herstellen. In ihrer Wirkung unterscheiden sich die natürlich und die chemisch gewonnene Glycolsäure nicht.

Wie wirkt Glycolsäure auf der Haut?

Glycolsäure hat viele Eigenschaften, die sie perfekt als Inhaltsstoff für effektive Hautpflegeprodukte machen: Sie hat einen natürlichen Peeling-Effekt. Als milde Säure löst sie abgestorbene Hautzellen und -schüppchen sanft ab. Das sorgt für einen schön gleichmäßigen und ebenen Teint. Gleichzeitig regt AHA damit die Zellerneuerung der oberen Hautschichten an und erhöht die Strahlkraft Deiner Haut. Indem Du die alten Hautschüppchen auf der Oberfläche entfernst, sorgst Du außerdem dafür, dass die Wirkstoffe Deiner Gesichtspflege besser bei den frischen Hautzellen ankommen.

Der Peeling-Effekt von AHA betrifft nicht nur die Reste abgestorbener Hautzellen. Glycolsäure befreit Deine Haut und die Poren auch von überschüssigem Talg. Dadurch beugt sie verstopften Poren sowie daraus resultierenden Mitessern, Pickeln und anderen Hautunreinheiten vor. Insgesamt kommt sie dank ihrer Kombination aus regenerationsfördernder und klärender Wirkung bei einer Vielzahl von Hautproblemen zum Einsatz:

  • Akne und Hautunreinheiten
  • Ekzeme
  • Verhornungen
  • Schuppenflechte
  • Rosacea
  • Pigmentflecken
  • Aknenarben und Pickelmale

In den tieferen Hautschichten kurbelt Glycolsäure vor allem die natürliche Regenerationsfähigkeit Deiner Haut an. AHA ist daher auch ein beliebter Anti-Aging-Wirkstoff. Durch den Wirkstoff angeregt produzieren die Hautzellen mehr Kollagen, was die Haut straffer und elastischer macht. So werden erste Fältchen und feine Linien abgemildert und Deine Haut wirkt jugendlicher und frischer.

Welche Vorteile hat Glycolsäure für Deine Haut?

Verglichen mit einem normalen Peeling ist ein sogenanntes chemisches Peeling mit Glycolsäure besonders hautfreundlich. Mechanische Peelings arbeiten mit kleinen Sandkörnern, Kokosraspeln oder Salzkristallen. Diese scharfkantigen Körner verletzen jedoch die Haut und können dadurch zu Irritationen und Rötungen führen. Glycolsäure hat diesen Nachteil nicht. Es handelt sich bei ihr, richtig dosiert, um ein besonders sanftes und gut verträgliches Peeling.

Verglichen mit anderen AHA und den mit ihnen verwandten Beta-Hydroxysäuren (BHA) hat Glycolsäure außerdem den Vorteil, dass sie Deine Haut nicht austrocknet. Die meisten Peelings schwächen die natürliche Schutzschicht Deiner Gesichtshaut, wodurch diese schneller austrocknet. Glycolsäure regt jedoch nicht nur die Regenerationsfähigkeit Deiner Haut, sondern auch die Bildung der Bestandteile der natürlichen Schutzbarriere an. So versorgt sie die Hautzellen mit wertvoller Feuchtigkeit.

In welchen Dosierungen kommt Glycolsäure zum Einsatz?

Die Anwendung und Wirkung von Glycolsäure unterscheiden sich je nachdem, wie hoch die Konzentration des Wirkstoffes ist. Damit sie ihr volles Potenzial entfalten kann, sollte der Gehalt an AHA mindestens vier bis fünf Prozent betragen. Diese Produkte eignen sich gut für Einsteiger mit empfindlicher Haut. Nach einigen Wochen kannst Du die Dosis dann langsam steigern.

Insgesamt enthalten die meisten Hautpflege-Produkte höchstens zehn Prozent reine Glycolsäure. Damit sind sie so zusammengesetzt, dass auch bei zu langen Einwirkzeiten oder falscher Anwendung nicht allzu viel schiefgehen kann. Das sieht bei einem Gehalt von bis zu 20 Prozent bereits anders aus. Hier solltest Du äußerste Vorsicht walten lassen und die Dosis und Einwirkzeit genau einhalten. Anwendungen mit 20- bis 70-prozentiger Glycolsäure solltest Du nicht mehr selbst durchführen, sondern einer erfahrenen Dermatologin überlassen.

Kann Glycolsäure Nebenwirkungen verursachen?

Glycolsäure ist ein natürlicher Stoff. Als Wirkstoff in Kosmetikprodukten löst er keine Allergien aus und ist in der Regel gut verträglich. Steigst Du direkt mit einer hohen Konzentration in die Behandlung mit AHA ein, kann das Deine Gesichtshaut aber leicht reizen. Kommt es zu Rötungen, solltest Du den betroffenen Partien mehr Zeit zur Erholung gönnen und eine Stufe zurückschalten. Außerdem solltest Du nie vergessen, einen effektiven Sonnenschutz aufzutragen, um die empfindlichen frischen Hautzellen zu schützen.

Welche Hauttypen profitieren von Glycolsäure?

Da Glycolsäure Deine Haut, anders als viele andere Fruchtsäuren, nicht austrocknet, eignet sie sich auch für trockene Haut. Sie ist sogar eine der besten Möglichkeiten, Deine Gesichtshaut sanft zu peelen, ohne sie zusätzlich auszutrocknen. AHA ist darüber hinaus auch bei unreiner und empfindlicher Haut geeignet. Bei letzterer solltest Du allerdings besser mit einer niedrigen Dosis einsteigen und diese nur langsam erhöhen.

Mit welchen Wirkstoffen lässt sich Glycolsäure kombinieren?

Glycolsäure ergänzt sich perfekt mit weiteren feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen. Indem AHA die abgestorbenen Hornzellen entfernt, sorgt es dafür, dass die anderen Wirkstoffe die Feuchtigkeit bis in die tiefen Hautschichten bringen können. Dadurch geht sie nicht so schnell wieder verloren. Diesen Effekt macht sich auch das Kiehl's Clearly Corrective Brightening & Smoothing Moisture Treatment zunutze: Die enthaltene Glycolsäure macht den Weg für das aktivierte Vitamin C und feuchtigkeitsspendendes Birkenextrakt frei. Diese wirken anschließend besonders tief und korrigieren Pigmentflecken und andere Unregelmäßigkeiten bis in die Hautschichten hinein.

Hast Du eher empfindliche Haut, kannst Du Pflegeprodukte und Peelings mit Glycolsäure gut mit beruhigenden Inhaltsstoffen kombinieren. So eignet sich zum Beispiel das Calendula Deep Cleansing Foaming Face Wash perfekt, um ein Glycolpeeling abzuwaschen oder Deine Haut besonders schonend zu reinigen. Dadurch beugst Du durch das AHA-Treatment verursachten Rötungen und Irritationen effektiv vor, ohne auf eine tiefenwirksame Reinigung verzichten zu müssen. Das enthaltene Ringelblumenextrakt beruhigt nicht nur etwaige Entzündungen und Irritationen, sondern hilft auch fettiger Haut, ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Gleichzeitig unterstützt das enthaltene Glycerin die Hydratisierung durch die Glycolsäure.

So baust Du Glycolsäure effektiv in Deine Pflegeroutine ein

Da die Vorteile von Glycolsäure mittlerweile weithin bekannt sind, findest Du eine große Auswahl an Pflegeprodukten mit diesem effektiven Wirkstoff. Bei den meisten davon handelt es sich um Reinigungsschäume. Hier kann die Glycolsäure aber oft nicht ihr volles Potenzial entfalten, weil sie nur kurz auf der Haut ist, bevor Du sie schon wieder abwäschst. Besser sind daher Peelings und Masken oder Tages- und Nachtcremes mit AHA. Eine Pflegeroutine mit Glycolsäure könnte wie folgt aussehen:

  1. Egal, ob mit oder ohne Glycolsäure – der erste Schritt Deiner Hautpflege sollte immer eine gründliche Reinigung sein. Damit Deine Haut bestmöglich von der anschließenden AHA-Behandlung profitiert und trotzdem widerstandsfähig bleibt, solltest Du kein Produkt wählen, das die Haut stark austrocknet. Der Ultra Facial Cleanser ist eine gut verträgliche Option für alle Hauttypen.
  2. Direkt nach der Reinigung trägst Du Dein Serum oder Peeling mit Glycolsäure auf. Im Fall der Clearly Corrective Accelerated Clarity Renewing Ampoules trägst Du die leichte Formel mit den Fingern direkt auf die Haut in Gesicht und am Hals auf.
  3. Wahlweise kannst Du nach dem Peeling oder den Ampullen ein weiteres Serum auftragen. Hier gilt jedoch meistens: Weniger ist mehr. Überforderst Du Deine Haut mit zu vielen verschiedenen Wirkstoffen und Formulierungen, steigt das Risiko für Irritationen und Rötungen. Auch wenn Du Deine Pflegeroutine veränderst, solltest Du daher lieber immer Schritt für Schritt vorgehen.
  4. Anschließend versorgst Du Deine Haut mit einer Tages- oder Nachtcreme zusätzlich mit Feuchtigkeit. Hast Du eher trockene Haut, eignet sich dafür die Ultra Facial Cream mit ihrer besonders reichhaltigen Formel. Mit zu Unreinheiten neigender Mischhaut solltest Du hingegen lieber zu der Ultra Facial Oil-Free Gel Cream greifen. Die ölfreie Formel beugt zusätzlichen Verstopfungen Deiner Poren vor, versorgt sie aber trotzdem mit allem, was sie benötigt.

Das solltest Du bei der Anwendung von Glycolsäure unbedingt beachten

Nach einem Peeling mit Glycolsäure ist Deine Haut besonders empfindlich. Die abgestorbenen Horn- und Hautzellen schützen nämlich die darunterliegende Haut unter anderem vor schädlicher UV-Strahlung. Direkt nach dem Auftragen einer Gesichtspflege mit Glycolsäure ist eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor wie die Ultra Facial Cream SPF 30 oder eine Sonnencreme daher Pflicht. Auch wenn Du langfristig auf Glycolsäure als klärenden und regenerierenden Wirkstoff setzen willst, solltest Du immer gut auf ausreichenden Sonnenschutz achten.

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